DIE Bitcoin-Präsentation
Gavin Andresen präsentiert Bitcoin bei einer ignite-Veranstaltung.
Er ist einer der Hauptentwickler der Bitcoin-Software und der ersten und bis jetzt noch bedeutenden Bitcoin-Internetdiensten wie Bitcoin-Faucet und ClearCoin.
Die bislang beste Kurzdarstellung von Bitcoin überhaupt!
Bei Ignite-Präsentationen werden neue Ideen und Entwicklungen vorgestellt. Sie dauern genau fünf Minuten mit maximal 20 Präsentations-Seiten á 15 Sekunden. Neidlos anerkennen muß man: In den USA ist das eine richtige Show.
Der Vortrag ist kreativ und unterhaltsam. Außerdem enthält er einige weniger erwähnte Punkte und Sichten:
- Anriss zur Geschichte der Cypherpunks
- Mißtrauen gegenüber Zentralbankensystem ist in Bitcoin "eingebaut" (vgl. Schlagzeile um ersten "Genesis"-Block)
- "Es ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber es besteht eine kleine Chance, daß Bitcoin in fünfzig Jahren den Dollar ersetzen könnte als die Weltreservewährung."
- Bitcoin ist ein wenig wie Steingeld, aber ohne dessen Nachteile
Weitere Gedanken:
Der recht übliche Vergleich mit Edelmetallen wurde gezielt umgangen. Auf eine Weise paßt Steingeld zwar noch besser zu Bitcoin, weil dieses Geld hergestellt werden kann, wenn auch nur schwer. Trotzdem wunderte ich mich und vermute, daß das Thema Edelmetalle vielleicht zu "heiß" ist, daß der Redner Bitcoin nicht als Konkurrenz zum bestehenden Geldsystem darstellen wollte. Um etwas Neues zu tun braucht nicht gegen Altes rebelliert werden.
"Dollar als Weltreservewährung" ist in aller Munde, das sichert Aufmerksamkeit. Doch der Hinweis auf den Zeitraum von 50 Jahren, in dem Bitcoin evtl. erfolgreich werden könnte, halte ich für einen geschickten Zug, um das System für den Moment ungefährlich aussehen zu lassen, doch gleichzeitig auf seine Potentiale hinzuweisen (beides senkt die latente Abwehrschwelle der Zuhörer und zielt auf deren Eigeninteresse ab - so funktioniert gutes Marketing).
Es könnten sehr viel schneller Alternativen zum Papiergeldsystem nötig und erfolgreich werden. Aber die Zuhörer dürfen den Rest in ihrer eigenen Lage selbst zu Ende denken. - Ich finde das richtig gut gemacht: Alles andere, sowohl Kämpfen wie Missionieren, wäre unpassend. Nicht nur, weil es dem freiheitlichen Grundansatz hinter Bitcoin zuwiderliefe, sondern weil eine Sache mit Gehalt und Substanz das gar nicht nötig hat.
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