Cash.ch: Wozu noch Geldpolitik? Hier sind die Bitcoins
Oder: Was hat Hayek mit Bitcoin zu tun? Prof. Helmut Dietl von der Uni Zürich weist auf den Unterschied zwischen dem aktuellen Schulden-Finanzsystem-Wahnsinn und klarem Denken hin.
Der österreichische Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek forderte bereits in den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts, das staatliche Geldmonopol durch einen freien Wettbewerb privat produzierter Zahlungsmittel zu ersetzen, weil er in die disziplinierende Wirkung des Wettbewerbs mehr Vertrauen hatte als in die Unabhängigkeit von Zentralbanken.
Durch das Internet wurde Hayeks Idee mittlerweile zur Realität.
Was hier so brav daherkommt, entwickelt etwas genauer betrachtet unglaubliche Schlagkraft.
Bitcoin ist genau so ein privat initiiertes Zahlungsmittel, wie von Hayek vorgeschlagen. Mit dem Unterschied, daß es kein neues System (free banking) oder irgendeine Berechtigung von irgendeinem Staat dafür abgewartet hat. Bitcoin hat einfach schonmal angefangen...
Müßte man die Erlaubnis abwarten (auf die gerade in Deutschland immer soviel Wert gelegt wird - von wem auch immer, Hauptsache "man darf es" ...), könnte man bis in alle Ewigkeit warten.
---- ab hier schweifte ich etwas übermäßg ins Polemisieren ab ----
"Der Staat" und kein einziger seiner arbeits- und wirklichkeitsfremden Vertreter, Berufspolitiker, Funktionäre oder sonstige durch die unseelige Verbindung von Staatsmacht und Scheingelderzeugung Profitierende, werden sich jemals von selbst ihre Lebenslüge eingestehen und sich um ihre Einkommensquelle und Position bringen.
Nie! Vorher wird gemeinschaftlich lieber das ganze Land verraten, verkauft und in den Krieg geführt, als eine eigene Einsicht mit ihren Konsequenzen aufrecht zu tragen - der Verlust von erschlichenen Vergünstigungen und unsanftem Erwachen in der Wirklichkeit wäre ja unzumutbar. Dann lieber doch bis zum bitteren Ende und gemeinsam untergehen - vielleicht läßt sich ja dann mit anderen zusammen aus den rauchenden Ruinen noch etwas zusammenplündern. Die Ratten überleben auch regelmäßig Katastrophen - und schlagen sich durch bis zum nächsten großen Fressen in der nächsten mühsam gefüllten Speisekammer eines anderen.
---- Polemik Ende ----
... - macht zwar Spaß, aber bringt keinem etwas.
Der Denkfehler ist: Geld wird herausgegeben. Und dazu noch: Von einer ganz großen ehrenhaften Institution oder Persönlichkeit (Zentralbank oder deren Chef), von ganz vielen anderen politisch kontrolliert und dergleichen.
Nein, das gibt es nicht. Alles reiner Hirnspuk, nichts Handfestes, nichts Überprüfbares, reiner Glaube, Obrigkeitshörigkeit, Untertanentum.
Viel einfacher:
Geld ist schlicht das, womit ich bezahlen kann. Fertig. Es ist ein Tauschmittel (vgl. Zigarettenwährung, Salz als Geld, und natürlich Gold, Silber, etc.). Das praktischere und universalere Tauschmittel kristallisiert sich für jede Nische und Anwendung von selbst heraus. Am schnellsten und effizientesten konkurrieren Angebote bei freier Zugänglichkeit und Vergleichbarkeit. Der Mechanismus heißt dann Markt. In diesem Sinn spreche ich hier dann von Marktgeld.
Und Geld, das sich auf diese Weise ständig behaupten und seinen Wert bei jedem (Tausch)Handel von Neuem beweisen muß, wird gesund und vital sein. Es wird von selbst Eigenschaften haben wie Wertbeständigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Beweglichkeit, etc., ohne daß diese ihm mittels künstlichen Attributen oder zentralisitsch gesteuerten komplizierten Systemen zugeordnet werden müssen. Denn dieses Geld kann selbst stehen. Insbesondere muß es nie "gerettet" werden (schon gar nicht mittels paradoxer Schulden in eben diesen Geldeinheiten).
Bitcoin ist Marktgeld. Und immer mehr Menschen tauschen dafür gerade in diesem Moment Staatsgeld ein oder Waren oder Dienstleistungen, aus einem einzigen Grund: Weil Bitcoin nützlich ist. Weil es sich, gerade jetzt besonders gut als Geld eignet.
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