Bitcoin beim "Elektrischen Reporter" #2

zdf goes bitcoinWieder ein guter Beitrag im ZDF: Klare Darstellung von Bitcoin mit zwei sehr guten O-Ton-Beiträgen.

Echte Information durchgesickert

Nicht nur das Video ist gelungen, sondern noch etwas anderes: Eigenes Denken!

In der aktuellen Zeit der umfassenden medialen Verblödung und propagandistischen Manipulation hin zur AllgemEinheitsdenke ist es schon schwierig genug, noch ein paar Brocken echter Information zu finden. Doch man muß auch den Journalisten und Redakteuren anrechnen, daß es mittlerweile mindestens genauso schwierig ist, solche Informationen durch die unausgesprochene Knebel- und Zensuratmosphäre zu bringen, die von oben herrscht (nämlich durch das Risiko, den Vertrag nicht verlängert zu bekommen für alle diese "freien" Mitarbeiter der digitalen Bohème). Denn echte Informationen wären ja "gefährlich", das könnte den eingschläferten Zombi-"Konsumenten" stimulieren, vielleicht sogar soweit, daß er zum Nachdenken anfangen könnte (Gott bewahre/Staatsmacht bewahre).

Danke an die Macher der ZDF-Sendung "Elektrischer Reporter". Offenbar ist so ein kleines Spartenformat "ungefährlich" genug, daß dort auch einmal ein wenig echte Information und Weiterdenken durchscheinen darf.

Ein technisches Thema wie Bitcoin läßt sich wie hier gezeigt ganz ruhig und nüchtern samt seiner möglichen Implikationen beschreiben, statt sofort die emotional-giftige Keule herauszuholen und mit kanz pösen Worten (wie z.B. Hacker-Währung, Drogen, Viren, Geldwäsche, Erpressung, usw.) den ahnungslos-verschreckten Verbraucherschäfchen ihren erlaubten geistigen Horizont einzuzäunen.

Auch wenn das im Video nur angedeutet ist: Über Geld und dessen Grundlagen nachzudenken ist ungeheuer wichtig. Es ist mir unverständlich, wie Menschen das abtun können als lästig, unwichtig oder "schmutzig". Vor allem jene, die sehr viel Zeit ihres Lebens für Arbeit für andere aufwenden, wollen häufig am wenigsten daran erinnert werden, schon gar nicht in ihrer "Freizeit". Doch solange so ein wichtiges Thema verdrängt wird, werden andere, die sich dafür nicht zu fein sind, diese selbstgewählte Dummheit der Masse ausnutzen.

Bitcoin macht Spaß

Im ZDF-Beitrag schwingt das mit: Mit Bitcoin geschieht das Nachdenken und Verstehen beinahe automatisch und macht auch noch Spaß. Es ist neu, kreativ, internettig und irgendwie anders. Es ist ungebunden, jung, wild und unkontrollierbar (für Einzelinteressen), und gerade dadurch ehrlich und gerecht für die Allgemeinheit.

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Kommentare

Bild von Gast

BitCoin Wechselkurs

Ja, sehr schöner Beitrag, aber nachdem ich mich mit dem Thema bereits etwas beschäftigt habe, hätte ich es toll gefunden wenn der aktuelle Kurs Euro/Bitcoin nicht so unter den Teppich gekehrt worden wäre.
Das der Kurs mal bei 30US$ stand ist schon beeindruckend, aber das er jetzt bei kaum €3,70 steht sollte man auch nicht verschweigen finde ich.

Bild von Marco

Verstehe ich nicht

Wo wird denn etwas unter den Teppich gekehrt? Meinst Du im Video oder hier auf der Seite? Habe über den gefallenen Preis bereits geschrieben und auf der Eingangsseite steht der Preis oben rechts in einem Kasten.

Mich interessieren vor allem Zusammenhänge und Hintergründe. Der Preis entsteht auf dem Markt und hat mit der Funktionsweise von Bitcoin nur sehr wenig zu tun. Der Preis ist eine Eigenschaft, die von selbst entsteht aufgrund von Handlungen und Denkweisen der Marktteilnehmer. Wenn jemand z.B. Kapitalbeteiligung an Unternehmen erklärt, was hat dann der aktuelle Stand des DAX damit zu tun?

Dieser sich frei ändernde Preis ist außerdem eine Vorbedingung für das Gelingen und Funktionieren von Bitcoin. Im Vergleich zu staatlich kontrollierter "Preisstabilität" (einem Totschlagargument von eingefleischten "Wirtschaftswissenschaftler", die es nicht schaffen zu durchschauen, daß es sich bei ihrem Verständnis von Geld um eine lang gepflegte Illusion handelt) haben wir hier einen Markt. Ich spreche von Bitcoin deswegen auch von einer Form von Marktgeld.

Ob Ihnen persönlich die aktuelle Entwicklung auf diesem Markt zufällig gerade gefällt oder nicht, ist eine ganz andere Frage und nur auf Ihren Standpunkt beschränkt. Vielleicht freuen sich andere, weil sie jetzt gerade zu einem günstigen Preis einsteigen können. Das schreibe ich nur, um den gegenteiligen Standpunkt klarzumachen. Nochmal: Bitcoin ist zum Bezahlen da und wer es so nutzt, bedient sich seiner Vorteile. Wer Bitcoin allerdings zur Spekulation benutzt, muß sich darüber klar sein, daß der Preis sehr stark schwankt. Ich habe schon oft genug darauf hingewiesen, daß Bitcoin zur Wertaufbewahrung nicht taugt.

Bild von Oliver Flaskämper

Wertaufbewahrung

Hallo zusammen,

zum Thema "Wertaufbewahrung" habe ich eine andere Meinung. Unabhängig vom Preisverfall der letzten Wochen und Monate, kann der Wert einer deflationären (sich also nicht vermehrenden) Währung doch nur steigen. Denn, wer gibt schon gerne Geld aus, was am nächsten Tag (im Verhältnis zu traditionellen, inflationären Papier-Währungen) schon wieder mehr sein wird? In sofern ist aus meiner Sicht eher die Frage die Frage, ob sich Bitcoins als Zahlungsmittel wirklich durchsetzen werden oder sie am Ende doch eher zu so etwas wie digitalem Gold werden. Ich könnte mit beidem leben.

@Marco: Ich stimme Dir im übrigen völlig zu, dass der jüngste Preisverfall nichts mit dem "System Bitcoin" als solches zu tun hat. Der Markt war bei $2 überVERkauft und stabilisiert sich gerade. Ich bin mir sogar relativ sicher, dass wir nie wieder Preise unter $2 mehr sehen werden, es sei denn das komplette Weltwirtschaftssystem bricht zusammen oder das Bitcoin-System wird gehackt. In den vergangenen Monaten waren einfach zu viele Power-Zocker am Werk, die das schnelle Geld machen wollten. André Kostolany hat das mal als die "zittrigen Hände" bezeichnet, die zudem meist gar nicht verstanden haben in was sie da überhaupt investieren. Hauptsache dabei sein und möglichst schnell Gewinn machen... Als der Medien-Hype dann Mitte Juni nachgelassen hat, ist natürlich auch die Nachfrage nach Bitcoins extrem zurückgegangen, so dass der Preis nur noch in eine Richtung gehen konnte.

Natürlich habe ich ein nicht ganz uneigennütziges Interesse daran, dass das Thema Bitcoin nicht scheitern wird ;-) Aber eines kann niemand bestreiten: mit jedem Tag länger, den sich das _TECHNISCHE_ System beweist, welches hinter den Bitcoins steht, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich Bitcoins langfristig als eine Art neuer Währung durchsetzen werden.

Viele Grüße,
Oliver

Bild von Marco

Re: Wertaufbewahrung

Hallo Oliver,

so ein Kommentar tut doch mal gut: offener Dialog mit einem echten Menschen samt Name.

Das mit der Wertaufbewahrung habe ich v.a. für Einsteiger geschrieben.
Ich stimme Dir natürlich zu mit der nicht vermehrbaren Geldmenge und dem daraus folgendem Schluß, daß bei wachsender Wirtschaft die Kaufkraft des Zahlungsmittels damit automatisch steigt.

Ich habe hier etwas weitergedacht und würde mich über Deine Einschätzung dazu freuen:

Momentan hängt die Kaufkraft von Bitcoin noch eng mit den Papiergeldwährungen zusammen. Bitcoin und seine darauf aufbauende Wirtschaft ist noch immer sehr klein und in der Phase der Verbreitung. Bis jetzt funktioniert Bitcoin hauptsächlich als ein Austauschsystem, aber selbst dafür ist es im Internet besser geeignet als alles, was ich bisher kennengelernt habe.
Praktisch heißt das: Bis jetzt müssen die meisten Stellen, die Bitcoin annehmen, z.B. Shop-Betreiber, immer EUR in BTC umrechnen und umgekehrt, denn sie müssen ihren Einkauf und ihre Unkosten ja in EUR begleichen. So schwanken die Bitcoin-Preise noch stark mit dem EUR/BTC-Kurs (Deswegen der Hinweis auf die schlechte Eignung zur langfristigen Wertaufbewahrung).

Stabilere Preise ergeben sich automatisch, wenn auch die Zulieferer von Internetshops Bitcoin annehmen, d.h. wenn kleine, in sich geschlossene Bitcoin-Wirtschaftskreisläufe entstehen. Das gibt Bitcoin dann richtig Rückendeckung, weil es immer nützlicher und unabhängiger wird.
Das wäre nach dem ersten Nutzen als Austauschsystem sozusagen die zweite Phase: Eine zunehmend eigenständige Bitcoin-Wirtschaft.
Diese funktioniert nicht außerhalb des bisherigen Systems, sondern läuft einfach nebenher. Es tut ja niemandem weh, zusätzlich Bitcoin zu akzeptieren.

In dieser zweiten Phase wird der Preis gegenüber Papiergeldwährung dann zunehmend unabhängig von Einflüssen wie Spekulation und kurzfristigen Änderungen der öffentlichen Aufmerksamkeit. Der Kurs (berechnet in Papiergeldwährungen) kann dann unweigerlich nur immer weiter steigen, während der Kursverlauf gegenüber Edelmetallen vermutlich recht ähnlich verlaufen wird.

-- Ende meiner Spekulation --

Ja, gerade in einer Zeit von starker Inflation kann Bitcoin seinen Nutzen und die Beständigkeit seiner Kaufkraft zeigen. Ich habe deswegen bereits mehrfach darauf hingewiesen, daß es sich lohnt, Bitcoin bereits jetzt im eigenen tagtäglichen Geschäft mit aufzunehmen.

Es sollte klar sein, daß uns eine Zeit von starker Inflation bald bevorsteht (wenn nichts anderes dazwischenkommt) nach all den finanzmagischen Verklausulierungen wie Rettungsschirm/ESM/Hebel/Eurorettung/etc., die alle nur immer das eine meinen: immer neue und unvorstellbare Verschuldung und damit Erhöhung der Geldmenge.

Auch hier stimme ich Dir zu:
Bitcoin ist hauptsächlich ein grundlegendes technisches System bzw. Protokoll, ähnlich wie IP und TCP im Internet. Es ist quasi ein Internet für Zahlungsverkehr. Die darauf aufbauenden Dienste (die weltweit wie Pilze aus dem Boden schießen) bringen ein System ins Leben, das einfach und sicher für JEDEN sein wird. Es wird alle Dienstleistungen der heutigen Banken- und Finanzwelt geben und noch viel mehr, nur viel schneller, unabhängiger und im großen Stil unbestechlicher. (d.h. nicht, daß es keinen Betrug, Zerstörung und Diebstahl geben wird).

Die Zeit arbeitet für Bitcoin: Je mehr Leute, den Papiergeldschwindel durchschauen oder sich allein schon klarwerden über den Widersinn und die Verlogenheit von überbordenden, gänzlich unfähigen Staatsmachtapparaten und deren wirtschaftliche Auswirkungen auf uns alle, desto mehr Menschen werden nach Alternativen Ausschau halten und dabei auch auf Bitcoin stoßen. Einfach weil es besser ist und besser funktioniert.

Gruß
Marco